Rückläufigkeit der Planeten im Geburtshoroskop, Rechtläufigkeit, Radix und Rektifikation
Rückläufige Planeten im Geburtshoroskop
Rückläufige Planeten im Geburtshoroskop sind – für sich alleine gesehen – astrologisch gesehen wenig relevant. Ihre Bedeutung ist gering. Alle im Geburtshoroskop verwendeten Planeten bewegen sich astronomisch gesehen nur in eine Richtung, nämlich vorwärts. Mit anderen Worten, sie sind rechtläufig. Aus Sicht der Erde sieht es aber bisweilen so aus, als ob ein Planet sich rückwärts bewegt. Und zwar dann, wenn die Erde als schnellerer Planet diesen überholt: optisch scheint dann Rückläufigkeit vorzuliegen.
Rückläufige Planeten sind im Geburtshoroskop und in den Ephemeriden mit einem kleinen „r“ markiert. Bei fehlender Rückläufigkeit, also dem Normalfall, ist dies nicht extra gekennzeichnet.
Sonne und Mond können aufgrund ihrer astronomischen Sonderposition nicht rückläufig werden. Die drei äußersten Planeten unseres Sonnensystems hingegen, Pluto, Neptun und Uranus, bewegen sich häufig zurück. Die bekannteste Rückläufigkeit ist die von Merkur. Ein rückläufiger Merkur soll Schwierigkeiten bei allen Angelegenheiten anzeigen, die Merkur unterstehen, also z.B. Verträge, Käufe, Technisches, Kommunikation.
Rückläufigkeit, Karma und Introversion
Was bedeuten nun rückläufige Planeten im Geburtshoroskop? Die Rückläufigkeit von vielen Planeten soll verstärktes Karma andeuten und findet daher manchmal Beachtung beim Karmahoroskop. Da viele andere Konstellationen wichtigere karmische Rückschlüsse erlauben, käme man allein mit der Rückläufigkeit allerdings nicht zu guten Ergebnissen.
Rückläufige Planeten haben eine stärker introvertierte und vergangenheitsorientierte Bedeutung. Im Hinblick auf Letzteres spielen sie dann eben eine Rolle für frühere Leben und Karma. Interessanter ist aber ihre psychologische Bedeutung in der Wirkung nach Innen, also Inneres, Gefühle betreffend.
Ein rückläufiger Mars könnte laut Karma-Astrologie z.B. bedeuten, dass die zu Mars gehörende Aggression und Kampfgeist sich als autoaggressive Krankheit verwirklichen. Es könnte mit einem Missbrauch marsischer Energien in früheren Leben zu tun haben. Für solche Deutungen müssen aber noch weitere Faktoren hinzukommen, z.B. die Mondknoten sowie Saturn- und Pluto-Quadrate-Aspekte. Die Rückläufigkeit alleine ist zu unbedeutend.
Unabhängig von Karma müsste der Betreffende mit seinem rückläufigen Mars im Geburtshoroskop darauf achten, marsische Emotionen wie z.B. Wut, nicht zu sehr in sich hineinzufressen. Es wäre wichtig, Kanäle für deren Ausdruck zu finden. Unbewusste, stark nach Innen gerichtete Emotionen verursachen sehr häufig psychosomatische Krankheiten. Ganzheitlicher Psychosomatik widmet sich z.B. der Psychosomatik-Zweig der Astromedizin.
Radix = Geburtshoroskop
Radix ist die lateinische und unter Astrologen gängige Bezeichnung für das Geburtshoroskop. Übersetzt heißt Radix „Wurzel“. Um es erstellen zu können, benötigt der Astrologe die vollständigen und genauen Geburtsdaten: Geburtsort, Geburtsdatum und genaue Geburtszeit. Mit diesen Daten wird die Horoskopzeichnung erstellt, die Grundlage jeder Deutung. Diese Horoskopzeichnung zum gedeuteten Geburtshoroskop ist das Radix.
Das Geburtshoroskop bzw. das Radix bildet die Basis für sehr viele Horoskope und Anwendungen. Selbst so exotische und relativ unbekannte Gebiete wie die Astrokartographie beruhen auf dem Radix. Bei der Astrokartographie zeichnet ein entsprechendes Programm Planetenlinien auf größere Karten ein, z.B. auf eine Europakarte. Diese Planetenlinien bilden das Herz der astrokartografischen Deutung.
Die Deutung verrät, wo die verschiedenen Lebensthemen des Horoskopeigners wie zum Ausdruck kommen. Es geht also um den individuellen Bezug zu bestimmten Ländern und Orten, was z.B. für Vorhaben wie Reisen und Auswandern sehr nützlich ist.
Rechtläufigkeit
Wenn Planeten sich ganz normal vorwärts bewegen, tatsächlich und optisch aus Sicht der Erde. Das Gegenteil ist rückläufig.
Rektifikation des Geburtshoroskops
Rektifikation heißt Geburtszeitkorrektur, d.h., der Astrologe ermittelt die bislang unbekannte oder zumindest unsichere Geburtszeit. Ohne die genaue Geburtszeit kein korrektes Geburtshoroskop und keine stimmigen Deutungen. Er tut dies mit den Mitteln der Prognose-Astrologie, die normalerweise nach vorne schaut, d.h., astrologische Vorhersagen zur Zukunft erstellt.
Anstatt Vorhersagen für die Zukunft zu erstellen, nimmt der Astrologe aber nun die Ereignisdaten eines bereits stattgefundenen Ereignisses der Vergangenheit. Er analysiert die Konstellationen zu diesem Zeitpunkt und schließt damit auf die wahrscheinlich korrekte Geburtszeit bzw. auf das richtige Geburtshoroskop (Radix). Das heißt, zu einer bestimmten Geburtszeit und dem zugehörigen Geburtshoroskop würde das vergangene Ereignis seiner Meinung nach gut passen.
Erfolgversprechend ist dieser Einsatz der Prognose-Astrologie nur, wenn der als Geburtszeit in Frage kommende Zeitraum eingegrenzt werden kann, z.B. auf zwei oder drei Stunden. Selbst dann erfordert es viel Erfahrung und meist gelangen selbst Berufsastrologen dann immer noch zu unterschiedlichen Ergebnissen.
(Autor: Martin Dierks)
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